

Wohnensemble Crinitzberg
Das Bild des Waldhufendorfes ist geprägt vom Verlauf seiner städtebaulichen Dichte. Ausgehend vom Rödelbach und der Hauptstraße mit dichter, straßenbekleidender Bebauung entwickelt sich das Ortsbild mit steigender Höhe hin zu einer losen Einzelbebauung. Diese besteht meist aus Drei- und Vierseitgehöften, die sich zu Feldern, Wiesen und Wäldern weiter auflösen. Vom Bachverlauf im Tal, über die sich auflösenden Hofstrukturen, bis in einen weiten Naturraum hinein, erstreckt sich das großzügige Hanggrundstück dieser Wohnbebauung.
Idee
Die Entwurfsidee besteht darin, die neuen Gebäudestrukturen so mit dem Grundstück und den örtlichen Gegebenheiten zu verankern, als gehörten sie schon immer dazu. Das Wohnhaus als versetztes Hofensemble aus zwei verbundenen Wohnvolumen und einer Scheune ist eine Interpretation des Dreiseithofes, wie er typisch für die ländlichen Regionen im Erzgebirge ist. Neben der Interpretation der umliegenden Hoftypologien rundet das Ensemble das Ortsbild in seinen Fluchten und Achsen zu benachbarten Bebauungen sinnfällig ab.
Im Ergebnis präsentiert sich ein einzigartiges Wohnhaus, das nicht nur übergeordnet die Sprache der Umgebung spricht, sondern regionale und historisch bewährte Besonderheiten in eine zeitgenössische und doch vertraute Architektur übersetzt.
Regionaltypische Materialien, wie Backstein und Schiefer, prägen das Äußere der Gebäudetrilogie.
Im Inneren kommen ebenso langlebige und natürliche Materialien, wie Holz und Naturstein zum Einsatz. Es formt sich ein Wohnhausensemble von hoher Selbstverständlichkeit und Langlebigkeit. Denn das ökologischste Gebäude ist das, das am längsten steht.














Daten
Bauvorhaben: Crinitzberg Ensemble | Neubau eines Wohnensembles im Erzgebirge
Bauherrschaft: privat
Fertigstellung: 2026 – im Bau


Waldrefugium
Das gewachsene Waldgrundstück wurde über viele Jahre sorgsam von einer ambitionierten Botanikerin, der Vorbesitzerin des Grundstücks, angelegt und gepflegt. Die Bauherrschaft hat sich zum Ziel gesetzt dieses Naturerbe zu bewahren und fortzuführen.
Somit galt es, das neue Gebäude so behutsam wie möglich in den gewachsenen Grünbestand einzufügen.
Als langgestreckter, rechteckiger Baukörper mit umlaufend auskragendem Walmdach markiert sich der Ersatzneubau unauffällig und doch prägnant auf dem Grundstück.
Die Auskragung des Dachs findet seine Fortsetzung in einer umlaufenden Veranda. Eine erhöhte und überdachte Vorzone als Bindeglied zwischen Drinnen und Draußen.
Dunkel wie die umgebenden Kiefernstämme präsentiert sich das äußere Erscheinungsbild des Hauses. Dafür sorgt eine anthrazitfarben lasierte Holzschalung.
Um die Ausblicke in die Natur zu betonen, ist auch das Innere dunkel gehalten. An den Stirnseiten erlauben hohe Lufträume den Blick in den hölzernen Dachraum. Das Gefühl von maximaler Geborgenheit setzt sich in einem in den Boden abgesenkten Wohnbereich fort.
Es ist das Spiel der Kontraste, die dieses Haus und Grundstück prägen. Rückzug und Intimität auf der einen Seite, Ausblicke und Großzügigkeit auf der anderen.














Daten
Bauvorhaben: Neubau eines Ferienhauses im märkischen Kiefernwald
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2026 – in Planung


Kaffeegarten Am Mühlwerder
Das einzigartige Grundstück befindet sich südlich der Innenstadt von Halle an der Saale. Der historische Kaffeegarten entstand zu Anfang des 18. Jahrhunderts und war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Naherholungs- und Ausflugsziel.
Um das Potenzial und den unverwechselbaren Charme des denkmalgeschützten Ortes, in diesem historisch so wertvollen Kontext, wieder zu aktivieren, war ein besonders feinfühliger Umgang mit dem zu erhaltenden Bestand essenziell. Unser Konzept sah vor, die historischen Bestandsgebäude wieder zu nutzen, umzubauen und für die neuen Anforderungen zu transformieren. Aufgrund der geplanten, vielfältigen Nutzungen bedurfte es jedoch auch neuer baulicher Strukturen. Diese notwendigen Erweiterungen werden größtenteils auf der Basis des historischen, städtebaulichen Fußabdrucks errichtet. Denn das heutige Areal war im Mittelalter wesentlich dichter bebaut. Die wertige und zeitlose Materialität aus Natursteingewänden, fein strukturierten Kalkputzen sowie kassettierten Fenster- und Türelementen ergänzt, die selbstverständliche Verbindung von Alt und Neu.
Der ehemalige Kaffee- und Biergarten soll somit in seiner Funktion und Erscheinung wieder aktiviert werden, ebenso die Säle. Neue „Zutaten“ wie ein Feinkostladen, ein Restaurant, Ferienappartements sowie Hostelzimmer, transportieren das geschichtsträchtige Grundstück in einen zeitgenössischen, unverwechselbaren Ort der Naherholung.









Daten
Bauvorhaben: Kaffeegarten Am Mühlwerder | Sanierung und Erweiterung eines historischen Ensembles für Gastronomie und Übernachtung
Bauherrschaft: GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH
Fertigstellung: 2026 – in Ausführung


HILDEN
Die Gemeinde Greifenhain gehört zum Kohrener Land. Ein wunderbarer Landstrich, der mit seinen weich geschwungenen Hügeln, weiten Wiesen und Feldern auch als Toskana Sachsens bezeichnet wird.
Ein ehemaliger Viertseitenhof, der zentral im Ort gelegen ist und von dem aktuell nur noch zwei Gebäude erhalten sind, wird zu einem Retreat umgewandelt. Es entsteht ein Ort für Kunst und Kulinarik, ebenso wie für Rückzug und Kontemplation.
Idee
Die Potentiale des Grundstücks liegen in seinen Kontrasten und Gegensätzen. Offene Grünfläche zu geschlossener Hofbildung. Langes Haupthaus zu kleinem Stallgebäude. Große Gewölbeflächen, mit dicken, massiven Grundmauern zu kleinen, einfachen Kammern, mit leichten Fachwerkstrukturen. Aufbauend auf diesen historischen Gegebenheiten leitet das Hofgut seine neuen, differenzierten Nutzungen ab. Das ehemalige Stallgebäude im Norden, wird in Form eines Neubaus wieder zum Leben erweckt. Seine Kubatur bezieht sich auf den historischen Bestand. Doch statt kleinteiliger ehemaliger Öffnungen, öffnet sich der sortenreine Holzbau, mit großen Fassadenöffnungen in die angrenzenden Wiesenauen. Die bestehenden Strukturen werden für die neue Nutzung so wenig wie möglich und so viel, wie für die neuen Funktionen notwendig, angepasst und ertüchtigt. Ziel ist es, das grundsätzliche Erscheinungsbild der Anlage wiederherzustellen und aus den historischen Gegebenheiten des Dorfes und den Bedingungen des Grundstücks einen eigenständigen und gleichwohl vertrauten Ort zu entwickeln. Eine selbstverständliche und einfache Architektur, mit maximaler Nutzungsflexibilität, großartigen Ausblicken und viel natürlichem Tageslicht. Ein neuer Anker mit überregionaler Strahlkraft. Ein Bauwerk zwischen Wald und Wiese, zwischen Privatheit und Gemeinschaft. Ein Gehöft, das schon immer selbstverständlicher Teil des Dorfes war und nun zu neuem Leben erweckt wird.














Daten
Bauvorhaben: Umgestaltung eines Vierseithofs zu einem Retreat
Bauherrschaft: privat
Fertigstellung: 2026 – in Ausführung


Gut Kerkow
Gut Kerkow ist ein ökologischer Landwirtschaftsbetrieb im Herzen der Uckermark.
Neben Tagestouristen mit Interesse an der Landwirtschaft und biologischen Produkten zieht das Gut Kerkow immer mehr Menschen an, die für längere Zeit Ort und Landschaft genießen möchten. Um diese Sehnsüchte zu befriedigen, werden an drei unterschiedlichen Standorten, in der Nähe des Hofgut, spezifische Erholungsräume geschaffen. Die Architektur leitet sich dabei aus den einfachen Landwirtschaftsgebäuden der Umgebung ab. Gleichwohl sollen von den Bauten neue Impulse für das Gut und die Region ausgehen. Alle Gebäude werden in ökologischer Holzbauweise errichtet und durch die hofeigene Biogas-Anlage autark mit Energie versorgt.
Ein neues Apartmenthaus mit sechs Wohneinheiten und einem Wellnessbereich bildet im Norden der bestehenden Anlage den Auftakt der Baumaßnahmen. In Anlehnung an die Architektur nordischer Langhäuser und versehen mit einer dunklen Holzverschalung, vermittelt der kompakte Baukörper zwischen historischem Hofgut und dem weiten Landschaftsraum der Uckermark. Das Gebäude ist als sortenreiner Holzbau konzipiert.









Tiny Houses
Im südöstlichen Teil des weitläufigen Grundstücks sind weitere Ferienwohnungen geplant. In der Nähe zur gegenüberliegenden Wohnsiedlung liegt der Fokus jedoch auf einer einzelnen, freistehenden Bebauung.
Vorgesehen sind neun freistehende Ferienhäuser in offener Bauweise mit lockerem Bebauungszusammenhang, wie er in der näheren Umgebung vorzufinden ist. Die Ferienhäuser integrieren sich in die Landschaft und positionieren sich eher frei verteilt auf den Grundstücken, im Einklang mit der Bestandsvegetation. Perspektivisches Ziel ist dabei auch die An- und Einbindung an das Hofgut und dessen touristische Stärkung.
Die ein- und zum Teil mehrgeschossigen Häuser, mit steilem Walmdach verschmelzen mit dem Landschaftsraum und der gebauten Umgebung.
Denn auch hier spielen die Verwendung von ortstypischen Materialien und Stilelementen, wie Holz und Backstein eine große Rolle. Ein Spiel aus Tradition und Zeitgeist das die Geschichte Kerkows unaufgeregt in die heutige Zeit transportiert.


Daten
Bauvorhaben: Gut Kerkow | Neubau Ferienensembles und Retreats in der Uckermark
Bauherrschaft: Gut Kerkow Tourismus GmbH
Fertigstellung: 2026 – in Planung