Kunsthaus Göttingen

Kunsthaus Göttingen

Ein Haus für internationale Kunst inmitten der mittelalterlichen Altstadt Göttingens

Das Kunsthaus Göttingen ist der Impulsgeber für das neu entstehende Kunstquartier der Stadt und gilt ebenso als überregionaler Kulturmagnet.
Gleichwohl wird das räumlich kleinteilige Gefüge der Göttinger Altstadt mit dem Neubau behutsam vervollständigt.
In seiner äußeren Erscheinung transformiert der Baukörper regionaltypische Details und Geometrien, wie vorspringende Geschosse und Steildächer, aus dem Kontext der Göttinger Altstadtbebauung in eine eigenständige, markante Architektur.

Idee

Das Gebäude verankert sich selbstverständlich in der historischen Innenstadt und ist doch deutlich als ein Haus der Kunst erkennbar.
Der flexibel nutzbare Foyerbereich im Erdgeschoss ist als Bindeglied zwischen öffentlichem Straßenraum, Kunsthaus und dem öffentlichen Innenhof des neuen Kunstquartiers konzipiert.
Eine stützenfreie massive Stahlbetonstruktur erlaubt, trotz der beengten, kleinteiligen Grundstücksgröße ungeahnt großzügige Ausstellungsflächen sowie ein Höchstmaß an Flexibilität über alle Geschosse.

Exterieur

Das äußere Bild der Architektur verknüpft Inhalt und Umgebung.
Die lineare Struktur des horizontalen Modellierputzes erinnert an gestapelte Papiere. Es ist ein Verweis auf die Ausstellungsstücke – Arbeiten auf Papier, die in diesem Haus vornehmlich gezeigt werden. Für die Gestaltung dieser Oberfläche wurde eine fast in Vergessenheit geratene, historische Handwerkstechnik gewählt – der gekämmte Modellierputz. Mittels einer speziell angefertigten Schablone, mit unregelmäßigen Vertiefungsrillen, wurde der weiche, natürliche Mineralputz je Geschoss behutsam aufgekämmt – ein Verweis auf ähnliche Oberflächen von historischen Umgebungsbauten.
Durch die Auskragung der jeweiligen Geschosse wurden nicht nur maximale Ausstellungsflächen generiert, sondern eine ortstypische Verknüpfung zu den umgebenden Fachwerkstrukturen, mit ihren auskragenden Decken und Dächern, geschaffen. In seiner imposanten Erscheinung, mit nur wenigen, metallisch-schimmernden Öffnungen, markiert sich das Kunsthaus jedoch ebenso als zeitgenössischer Bildungsort, mit internationaler Strahlkraft.

„Eine sehr interessante Lösung, die zugleich atmosphärisch als auch funktional besticht. Ein Speicherhaus mit spezifischem Charakter und andererseits ein unaufgeregter Stadtbaustein an der Düsteren Straße.“
Jury’s statement, 18 April 2016

Ausstellung

Der fünfgeschossige, unterkellerte Neubau, mit ausgebautem Dachgeschoss, wird als öffentliches Kunsthaus genutzt. Im Rahmen von Wechselausstellungen wird auf drei Ausstellungsebenen internationale, wie auch lokale Kunst präsentiert. Die Schwerpunkte liegen auf Fotografie, neuen Medien und Arbeiten auf Papier.
Die Ausstellungsräume werden grundsätzlich unabhängig von natürlichem Tageslicht, mit einem fein austarierten Kunstlichtsystem bespielt. Nur wenige Fenster, als Einzelöffnungen bieten gezielte Ausblicke in den Stadtraum. Aber auch diese können, mittels Schiebewandkonstruktionen, für eine vollständige Verdunklung der Räume verschlossen werden.
Das Dachgeschoss dient der Kunstvermittlung. In großen, natürlich belichteten Vortragsräumen können Seminare, Sonderveranstaltungen sowie Präsentationen und Eröffnungen stattfinden. Für diese Zwecke ist die Westseite des Daches als eingeschnittener Terrassenbereich mit raumhoher Schiebeverglasung konzipiert. Eine kleine Ausgabeküche im Dachgeschoss sorgt für die kulinarische Versorgung bei Veranstaltungen.
Im Untergeschoss sind Nebennutzungen wie Lager, Sanitäranlagen, Garderobe sowie alle Technikflächen angeordnet.

“Dem Haus gelingt es, Erinnerungen an ehemals hier vorhandene Lagerhäuser zu wecken und zugleich die Aura des Geheimnisvollen und Besonderen zu entwickeln. “
Sebastian Redecke, Bauwelt 21.2016

Daten

Bauvorhaben: Neubau Kunsthaus Göttingen
Auftraggeber: Stadt Göttingen
Wettbewerb: 2016
Fertigstellung: 2021
Fotografen: Simone Bossi; PREFA | Croce & Wir (Aufnahmen Innenhof)
Architekturfilm: Ertzui Film

Lutherarchiv Eisleben

Lutherarchiv Eisleben

Massiver Speicher im Weltkulturerbe

Auf Grundlage des Konzeptes „form follows history“ löst das Gebäude den scheinbaren Widerspruch auf, einen Neubau in einem Altbau zu bauen. Durch die Verschmelzung des Bestehenden mit ergänzenden Strukturen entsteht eine neue organische Gebäudeeinheit.
Diese wahrt einerseits die Integrität des Straßenzugs und den Bezug zur Geschichte des Hauses als Teil der historischen Stadtstruktur Eislebens und verleiht andererseits mit einer eigenständigen Architektursprache, der Umgebung neue Impulse.
Ein weiß geschlämmter Hybrid als neues Ganzes.

Idee

Das bestehende Gebäude wurde bis auf die vier Außenwände komplett zurückgebaut. Die Straßenfassade wurde in ihr Ursprungsbild, mit einer vierachsigen Gliederung auf beiden Ebenen zurückgeführt. Da das geforderte Raumprogramm des zukünftigen Archivgebäudes nicht komplett innerhalb des Altbaus untergebracht werden konnte, erfolgte auf der Gartenseite eine räumliche Ergänzung zum bestehenden Gebäudevolumen. Jedoch so, dass die Grenzen zwischen Alt und Neu verwischen. Dazu wurden die beiden Außenecken der gartenseitigen Bestandswand zu den Eckpunkten des ehemaligen Treppenhausanbaus verlängert. Das Bestandsdach wurde, auf Grundlage der historischen Dachneigung, auf die neue Außenachse verlängert. Eine Referenz an die Eisleber Dachlandschaft, mit ihren großflächigen, tiefgezogenen Steildächern. Es gibt beim neuen Lutherarchiv keine Zufälligkeiten, sondern die Form und Gestalt folgt dem, was das Gebäude und der Ort vorgeben.

„Mit dem Lutherarchiv wird deutlich, dass Archive keine passiven, sondern aktive Orte sind, die die Geschichte ins Bewusstsein der Gesellschaft bringen können“
Federal Minister of Construction Barbara Hendricks (SPD)

Exterieur

Wie eine massive Burg steht der weiß geschlämmte Baukörper im historischen Stadtraum der Seminarstraße. Die dicken Außenwände, bis zu 1,20m dick sind eine Kombination aus Bestandswand, Isolation und neuen Wandstrukturen. Die hervorstehenden Fensterleibungen aus Beton vermitteln optisch zwischen den ehemaligen Putzfaschen der historischen Fenster und dem inneren Betonkern des Archivs.
Alle alten Putze wurden entfernt. Eine anschließend aufgebrachte, weiße Putzschlämme verbindet Bestehendes und Neues zu einem neuen Ganzen.

Interieur

Im Inneren des Gebäudes wird der Besucher von einer Großzügigkeit überrascht, die von außen, wenn überhaupt, nur über die großen Fassadenöffnungen auf der Gartenseite zu erahnen ist. Die Erschließung des Lutherarchivs erfolgt vom Schöpfungsgarten aus, über einen markanten, tief in der Wandleibung liegenden Eingang. Das überhöhte zweigeschossige Foyer transformiert den ehemals an dieser Stelle befindlichen zweigeschossigen Treppenhausanbau zu einem ausdrucksstarken, atmosphärischen Raum, welcher unter dem steilen Satteldach Bezüge zum Garten und zu Luthers Taufkirche herstellt. Angrenzend an das Foyer sind im Erdgeschoss öffentliche, ausnahmslos barrierefreie Räume angeordnet. Der Seminarraum ist als durchgesteckter Raum, das Bindeglied zwischen Straßenzug und Schöpfungsgarten. Ein großformatiges Fenster stellt dabei den Bezug zum Ensemble Luthers Geburtshauses her. Bibliothek und Depoträume befinden sich in den Obergeschossen und werden vom Foyer aus über einen, zum Teil offenen, Treppenraum erschlossen.

Daten

Bauvorhaben: Lutherarchiv Eisleben | Umbau und Ergänzung
Auftraggeber: Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt
Architektonisches Qualifizierungsverfahren: 2012, 1. Preis
Fertigstellung: 2015, Aussenanlagen 2016
Fotograf: Simon Menges
Architekturfilme: Ertzui Film

Martin’s Church Apolda

Martinskirche Apolda

Hölzernes Implantat im Kirchenschiff

Der 1119 erstmals erwähnte Kirchenbau, im Herzen Apoldas, zählt zu den ältesten Gebäuden
der Stadt. Nach mehreren Umbauten wurde der imposante Bau bis 2017 als Lager und
landeskirchliches Depot genutzt und steht nun leer. Nur der Gebäudeteil der Kapelle wird noch als sakraler Raum genutzt.
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung – IBA Thüringen wurde ein Architekturwettbewerb initiiert, der ein Umnutzungskonzept des Kirchenschiffs zu einem Kulturzentrum vorsah. Ziel war es, dem Ort und dem Gebäude zu überregionaler Strahlkraft zu verhelfen und als Anlaufpunkt wieder im städtischen Gefüge zu verankern.
Unser Beitrag überzeugte mit einem radikalen und zugleich behutsamen Entwurfsansatz.

Idee

Die Idee besteht darin, ohne wesentliche Eingriffe in die tragende Bausubstanz ein Haus im Haus
zu errichten. Mit dem Ziel, eine Architektur als Impulsgeber zu generieren, die mit einer eigenen
Strahlkraft dem alten Gemäuer neues Leben einhaucht. Die Innovationskraft liegt dabei in der
Einfachheit der architektonisch-räumlichen Idee, die das Verhältnis von Leerraum umkehrt. Der
Bestand wird dabei nur minimal tangiert. Eine offene Struktur sorgt für viel natürliches Licht
in den neuen Räumen sowie für eine einzigartige Korrespondenz zwischen Bestand und Neubau.

Funktion

Die neuen Räume und Strukturen sind flexibel für kulturelle Nutzungen angelegt.
Insbesondere das „freigespülte“ Erdgeschoss – die neue Plaza – definiert sich mit über 220qm als
großer, multifunktionaler Raum mit einzigartiger Atmosphäre.
Darüber ruht eine zweigeschossige Leichtbaukonstruktion. Hier sind alle wesentlichen
Funktionen, wie ein kleiner Saal, ein Kinderraum und ein großer Saal untergebracht. Die
bestehenden Räume des Turms werden in die Umnutzung einbezogen. Über eine offene Treppenanlage sind diese Bereiche mit den neuen Räumen im Kirchenschiff verbunden.

„Die Jury würdigt die herausragende räumliche, atmosphärische und symbolische Qualität dieses Entwurfs. Mit der neuen Figur wird ein nahezu einzigartiges Bild geschaffen, das verspricht, die Martinskirche weithin zu einer Ikone der modernen Kirchenumnutzung werden zu lassen.“
Jurys statement competition 2020

Konstruktion

Das neue Objekt leitet seine Kräfte über massive Stahlbeton- Grundkonstruktionen ab. Die Gründung erfolgt dabei über Mikrobohrpfähle bis in ca. 14m Tiefe. Nur zwei ellipsenförmig, geschwungene Stützpfeiler tragen die darüber liegende, auskragende Deckenplatte. Diese ist aufgrund ihrer Abmessung und freitragenden Struktur als Spannbetondecke konzipiert. Die darüber liegenden beiden Geschosse sind von einem hölzernen Rautengewebe umhüllt und getragen. Diese netzartige Struktur setzt sich aus einzelnen Brettschichtholzelementen zusammen. Sie geben dem Implantat seine äußere Erscheinung, sorgen für die thermische und akustische Trennung zum Hauptkirchenraum und bilden in ihrem Gesamtzusammenhang ein homogenes Tragwerk. Die einzelnen Rautenelemente können dabei neben der grundsätzlichen Nutzung als Fensteröffnung, u.a. als Akustikmembran; Lautsprecher sowie als Träger für Kunstlicht genutzt werden. Um die unterschiedlichen Konstruktionsarten optisch zu einem einheitlichen Ganzen zu führen, werden beide Oberflächen von außen weiß lasiert.
Im Inneren sind Decken und Böden in natürlicher Holzoberfläche belassen.
Raumabtrennung und erforderliche Stauräume werden über raumhohe, hölzerne Einbauschränke und -regale realisiert. Die Bestandskonstruktionen im Kirchenschiff und Turm werden als solche belassen und nur durch. neue Bodenbeläge, Beleuchtung u.ä. zeitgemäß ergänzt.

Daten

Bauvorhaben: Martinskirche Apolda | Umbau zum Soziokulturzentrum
Bauherrschaft: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Apolda, unterstützt durch EKM | Kooperationspartner IBA Thüringen
eingeladener Realisierungswettbewerb: 2020, 1. Preis
Fertigstellung: 2026 – in Ausführung

Gemeindehaus Rottenbach

Gemeindehaus Rottenbach

Feinfühlige Erweiterung des historischen Bahnhofsensembles

Im Rahmen der IBA Thüringen ist in der Gemeinde Rottenbach, in unmittelbarer Nähe zum frisch sanierten Bahnhof das neue Gemeindehaus errichtet worden. Als Ersatz für ein historisches Toilettenhaus, beinhaltet der Neubau neben Räumen für die Notdurft einen Veranstaltungsraum mit Küche, Lager und Foyer. Das eingeschossige, öffentliche Gebäude mit Walmdach interpretiert dabei typische, ortsprägende Gestaltmerkmale. Das neue Gemeindehaus wird von einer reinen Holzkonstruktion getragen. Eine farbig lasierte Holzfassade, in Kombination mit einer Dacheindeckung aus Naturschiefer verankern das Gebäude in seiner Umgebung.

„Mit der Erweiterung des Bahnhofensembles um ein Gemeindezentrum erhält die Gemeinde Rottenbach ein eigenständiges und gleichzeitig vertrautes Haus, das sich ganz natürlich in das historische Ensemble integriert. So wurde mit natürlichen Materialien und nachhaltigen Techniken ein weiterer Lieblingsort für die Bewohner Rottenbachs geschaffen.“
Ulrike Rothe – IBA Thüringen

Daten

Bauvorhaben: Neubau Gemeindehaus Rottenbach, Thüringen
Bauherrschaft: Gemeinde Rottenbach
Fertigstellung: 2024
Fotografie: Atelier ST – Viet Duc Nguyen; Thomas Müller

House of words Göttingen

House of words

Behausung für ein Raumkunstwerk

„Poet singing – the flowering sheets“ ist der Titel eines Raumkunstwerkes des amerikanischen Konzeptkünstlers Jim Dine. Diese Arbeit setzt sich aus großformatigen Eichenskulpturen, wandfüllenden Texten sowie einer Soundinstallation zusammen.
Einfach und gleichwohl ergreifend, wie die Kunst Jim Dines, sollte auch die, für das Kunstwerk vorgesehene, „Umhausung“ erscheinen. Auf Basis einer einfachen Holzkonstruktion wird eine Nutzfläche von 40qm und eine Raumhöhe von bis zu 4.6m generiert, sodass sowohl die filigranen Kohlezeichnungen als auch die Skulpturen optimal zur Geltung kommen. Die grau lasierten Holzfassaden unterstreichen mit dem feinen Schattenwurf der Stülpschalung die eigenständige Präsenz des kleinen Baukörpers im Kunstquartier.

„Ich hatte mir für meine Kunst-Installation ein einfaches und unaufdringliches Gebäude gewünscht. So unscheinbar das hölzerne Objekt jedoch von außen erscheint, so unerwartet überraschend ist seine räumliche Atmosphäre, sobald die Türen geöffnet werden.“
Jim Dine at the official opening of the installation – 06/2023

Daten

Bauvorhaben: House of words – Jim Dine: a site specific installation
Bauherr: Gerhard Steidl
Fertigstellung: 2022
Fotograf: Simone Bossi, Guilherme Moreira | Steidl Verlag

Sportanlagen am Biel Zwickau

Sportanlagen am Biel

Eine neue Zweifeldsporthalle im Metallgewand

Ziel war es, den städtebaulichen Widerspruch zwischen dem Großvolumen des neuen Sportkomplexes und der kleinteiligen Umgebungsbebauung aufzulösen. Gleichwohl galt es, den Neubau in den gewachsenen Landschaftsraum einzubetten, ohne dabei seine Nutzung als Zweifeld- Schulsporthalle und Vereinssportgebäude zu leugnen. Durch eine Höhenstaffelung des Neubaus fügt sich die, vergleichsweise gewaltige, Baumasse in die gewachsene Geländesituation des Grundstücks ein.
Aufgrund seiner präzisen Figur und schimmernden Materialwahl gelingt es dem Gebäude als selbstbewusster Sporthallenbau angemessen in Erscheinung zu treten. Der überdachte Hauptzugang dient, neben der übergeordneten Adressbildung, gleichzeitig als kleine Tribüne für den Sportplatz.

Die gegebene Terrassierung des Geländes am Biel wird geschickt für den neuen Sporthallenbau genutzt. In Analogie zu seinem Vorgängerbau wird der neue Sporthallenkomplex längsseitig und parallel zum Rasensportplatz angeordnet. Der großzügig geschnittene und überdachte Haupteingang dient gleichzeitig als kleine Tribüne für den Sportplatz.
Freie Presse 06/2019

Daten

Bauvorhaben: Sportanlagen am Biel | Neubau einer Zweifeldsporthalle für Clara-Wieck-Gymnasium Zwickau
Bauherrschaft: Stadt Zwickau
Einladungswettbewerb: 2014 | 1. Preis
Fertigstellung: 2019

Stilles Örtchen Leipzig

Stilles Örtchen

Neue Toilettenanlagen für die Peterskirche

Die neogotische Peterskirche in Leipzig wird neben der sakralen Nutzung zunehmend als Veranstaltungsort gebucht. Bislang verfügte die Kirche jedoch nicht über ausreichende WC-Räume. Mit den Stilmitteln der Neogotik haben wir diese unauffällig und doch mit einem Schuss augenzwinkerndem Zeitgeist in den denkmalgeschützten Kontext eingefügt.
Dafür wurden die alten WC-Anlagen rückgebaut und die komplett maroden Installationen im Wand- und Fußbodenbereich erneuert. Insgesamt stehen nun drei WC-Kabinen zur Verfügung, die mittels Glasoberlichtern akustisch voneinander getrennt sind. Die prägenden neogotischen Gestaltungsmerkmale der Gewölbe- und Fensterbögen finden in den neuen Türelementen eine zeitgenössische Fortführung. Für den Fußboden kamen traditionelle Zementestrichfliesen zum Einsatz, die man auch an anderer Stelle in der Kirche wiederfinden kann.

„Nicht nur eine funktionale Verbesserung, sondern ein erfrischend lockerer Umgang mit dem historischen Bestand.“
Johannes Toasper – former Pastor of the Church of Peter

Daten

Bauvorhaben: Stilles Örtchen | Umbau und Ergänzung Nebenräume Peterskirche Leipzig
Bauherr: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Peterskirche
Fertigstellung: 2013
Fotograf: Martin Jehnichen