

Rustici Donego Lago Maggiore
Das Baugrundstück befindet sich auf der Westseite des Lago Maggiore, im italienischen Bergdorf Donego. Es ist ein nahezu original erhaltenes Dorf, dessen Bauten, in der für die Region typischen Steinbauweise, mit lokalem Granitstein, errichtet sind.
Aufgrund dieser ursprünglichen und in weiten Teilen gut erhaltenen Bausubstanz steht Donego unter Denkmalschutz und bildet die Grundlage für den Entwurfsansatz.
Idee
Das stark nach Süden abfallende Hanggrundstück gliedert sich in drei, bereits vorhandene Höhenlagen. Alle drei terrassierten Flächen geben einen grandiosen Panoramablick auf den See frei.
Auf diesen Ebenen befinden sich bereits steinerne Bauten, sogenannte Rustici. Das Konzept sieht vor, diese in der ortstypischen Bauweise zu ertüchtigen, behutsam umzubauen und in Teilen zu ergänzen.
Die übergeordnete Idee besteht darin, ein „Dorf im Dorf“ zu schaffen. Zentral ist hierbei der Innenhof auf der mittleren Ebene. Er soll als „Marktplatz“ dienen und Dreh- und Angelpunkt des Grundstücks werden. Die bestehenden Strukturen der Rustici rahmen den Hof, während dieser sich nach Süden zum spektakulären Panorama aus See- und Berglandschaft öffnet. Um den Aspekt der Rahmung weiter zu fördern, wird ein Neubau an die Nordseite des Platzes gesetzt, welcher sich in den vorhandenen Felsen hineingräbt.
Eine großzügige, rechteckige Öffnung schafft Bezüge zwischen Innen und Außen. Zwei Stufen führen hinunter ins Innere des Neubaus, dem Salon. Die Geste des Hineingrabens in den Felsen soll auch im Innenraum ablesbar sein.
Die untere Ebene des Grundstücks ist als Mischung aus befestigter Fläche und einer nach Westen angrenzenden, begrünten Gartenoase, inklusive eines kleinen Tauchbeckens konzipiert.
Von hier wird über eine schmale Treppe eine Anbindung zur unteren Gartenfläche geschaffen, von der ein Wanderweg direkt zum See führt.













Daten
Bauvorhaben: Rustici Donego | Sanierung eines denkmalgeschützten Rustici am Lago Maggiore
Bauherrschaft: privat
Entwurf: 2022


House of Words
„Poet singing – the flowering sheets“ ist der Titel eines Raumkunstwerkes des amerikanischen Konzeptkünstlers Jim Dine. Diese Arbeit setzt sich aus großformatigen Eichenskulpturen, wandfüllenden Texten sowie einer Soundinstallation zusammen.
Einfach und gleichwohl ergreifend, wie die Kunst Jim Dines, sollte auch die, für das Kunstwerk vorgesehene, „Umhausung“ erscheinen. Auf Basis einer einfachen Holzkonstruktion wird eine Nutzfläche von 40qm und eine Raumhöhe von bis zu 4.6m generiert, sodass sowohl die filigranen Kohlezeichnungen als auch die Skulpturen optimal zur Geltung kommen. Die grau lasierten Holzfassaden unterstreichen mit dem feinen Schattenwurf der Stülpschalung die eigenständige Präsenz des kleinen Baukörpers im Kunstquartier.









Daten
Bauvorhaben: House of words – Jim Dine: a site specific installation
Bauherr: Gerhard Steidl
Fertigstellung: 2022
Fotograf: Simone Bossi, Guilherme Moreira | Steidl Verlag


Serenity Lodge
Da sich das 2010 fertiggestellte Waldhaus größter Beliebtheit erfreut, seine Bewohner regelmäßig Besuch erhalten, sowie der Wunsch nach einer Sauna und einem kleinen Atelier bestand, war es Zeit für eine bauliche Ergänzung.
In Analogie zum Waldhaus wurde 2022 auch sein Ergänzungsbau komplett aus Holz gefertigt. Hier jedoch mit Massivholzbodenplatte und Dachtragwerk aus Brettsperrholz.
Idee
Dunkelgrün schimmert die sägeraue Stülpschalung, im Einklang mit der Natur. Je nach Lichteinfall verschwimmt das eingeschossige Gebäude regelrecht mit dem umliegenden Kiefernwald.
Akzentuiert wird das Haus lediglich durch drei verschieden gestaltete Öffnungen. So wird der Ruhe- und Meditationsraum von einem Rundfenster sowie von einer zweiflügligen Türe mit Glaskassetierung geprägt. Erinnerungen an die strukturierten Papierwände japanischer Teehäuser werden geweckt. Denn auch der Zugang zum Atelier im Osten ist mit einer kassetierten Doppeltüre ausgestattet.
Die natürlichen Oberflächen der Hölzer sind im Inneren allseitig sichtbar geblieben und lediglich mit einer transparenten Schutzlasur versehen.
Recycelte Altholzbretter prägen des Interieur der Sauna. Von dieser dunklen Wärmekammer schaut man durch die gläserne Rundbogentüre und über die kleine Öffnungsluke in die Stille des umgebenden Kiefernwalds.














Daten
Bauvorhaben: Guddi house | Neubau eines Gästehauses im märkischen Kiefernwald
Bauherrschaft: privat
Fertigstellung: 2022
Fotograf: Clemens Poloczek